Einleitung
Die Datenbank stellt einen Index der Trauregister der früheren Provinz Brandenburg (mit Berlin) zur Verfügung. Es sollen flächendeckend alle vorhandenen Traueinträge erfasst werden, wobei neben einer möglichst genauen Entzifferung der Handschriften besonderer Wert auf komfortable Suchfunktionen gelegt wird. Dazu zählen: Suche nach Berufen und Geburts- bzw. Herkunftsorten, regionale und zeitliche Eingrenzung, Kombination aller möglichen Suchvarianten, Direktlinks zu Einträgen (falls online).
Wie der Projektitel schon andeutet, liegt der Fokus auf den ältesten Trauregistern. Der zeitliche Bearbeitungsrahmen erstreckt sich vom Beginn der ältesten Kirchenbücher (1565) bis zur Einrichtung der Standesämter in Preußen am 1. Oktober 1874. Demzufolge bleiben die Standesamtsregister unberücksichtigt. Für diese stehen bereits verschiedene Datenbanken zur Verfügung
Das gegrafische Bearbeitungsgebiet umfasst die preußische Provinz Brandenburg (in ihren Grenzen von 1815 bis 1938) und die Stadt Berlin. Folglich ist die Altmark nicht enthalten. Allerdings werden Nachbargemeinden außerhalb Brandenburgs (z. B. in der Altmark und in Anhalt) hineingenommen, weil sich die Zugehörigkeiten im Laufe der Jahrhunderte geändert haben und Ehen über Verwaltungsgrenzen hinweg geschlossen wurden.
Ausgewertet werden nicht nur lutherische und reformierte Kirchenbücher, sondern auch Militärkirchenbücher, katholische Matrikel, Zeitungen und Eheverträge. Wenn keine der vorgenannnten Quellen vorhanden sind oder diese erst sehr spät beginnen, wie das häufig in der Neumark und östlichen Niederlausitz der Fall ist, wird ausnahmsweise auf andere Dokumente zurückgegriffen, vorzugsweise auf solche, in denen auch die Namen der Ehefrauen enthalten sind.
Im seit 1945 zu Polen gehörenden historischen Ostbrandenburg (Neumark und östliche Niederlausitz) sind für viele Orte keine genealogisch ergiebigen Quellen vorhanden. Aus diesem Grund werden die Heirats- und Sterberegister der Berliner Standesämter durchgesehen, die darin enthaltenen Eltern (die nie in Berlin lebten) herausgezogen und "künstliche" Traueinträge gebildet. Beispiel: Am 6. Oktober 1874 heiratete im Standesamt Berlin I (Nr. 2) Rosalie Wilhelmine Hermine Pöthkow, 27 Jahre, geboren zu Pammin bei Arnswalde, Eltern: Vorwerksbesitzer Ernst Pöthkow und Wilhelmine geborene Krant. Für das Trauregister-Projekt wird daraus folgender "künstlicher" Traueintrag:
Datum: 1847, vor
Ort: (Sammlung)
Region: Neumark
Ehemann: Pöthkow, Ernst, Vorwerksbesitzer zu Pammin bei Arnswalde
Ehefrau: Krant, Wilhelmine
Hinweis: Standesamt Berlin I, Reg.-Nr. B 2/1874
Dadurch werden die Eltern sichtbar gemacht, obwohl in der Heimat (hier: Pammin) sämtliche Kirchenbücher vernichtet sind.
Die hier gebotene Datenbank beinhaltet keine buchstabengetreue Transkription der Traueinträge. Vielmehr soll sie das Auffinden von Traueinträgen erleichtern. Es versteht sich von selbst, dass immer der Originaleintrag herangezogen werden sollte.
Grundsätze der Indexierung:
- Abgekürzte Vornamen (z. B. Christ., Fr.) sind z. T. nicht eindeutig. Daher werden sie nicht aufgelöst, sondern unverändert übernommen.
- Anreden (z. B. der ehrbare, die tugendsame) werden weggelassen.
- Aufgebote werden nur aufgenommen, wenn sie auf die Herkunft des Bräutigams bzw. der Braut hinweisen.
- Berufsbezeichnungen werden der heutigen Schreibweise angeglichen, um eine berufsbezogene Suche zu erleichtern.